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Sacred Steel Release Party (w/ Powervice & Metal Witch)
Ort: Hamburg, GER
Datum: 11.11.2006
Bands: Metal Witch ; Powervice ; Sacred Steel
Sacred
Steel gelten wohl zweifelsohne als eine der führenden und beliebtesten
deutschen True Metal Schmieden und das nicht erst seit vorgestern, sondern
eigentlich schon seit dem Release ihres legendären Debüts "Reborn In
Steel" im Jahre 1997... dieser Tage erscheint nun ihr inzwischen siebtes
Album (das Livealbum "Live Blessings" mitgezählt), welches auf den
bedeutungsschwangeren Titel "Hammer Of Destruction" hört und sich
natürlich auch angemessen präsentiert sehen will!! Und genau aus diesem
Grund haben sich Gerrit und seine Mannen dann auch einfach mal die
holländischen Oldschool Metal Senkrechtstarter Powervice mit eingepackt
und sich mit derlei kultiger Verstärkung auf die Reise durch die
Bundesrepublik und einige weitere europäische Staaten begeben, um
sämtlichen 80er Metal Freaks eine Vollbedienung in Sachen geheiligter
Stahl zu verpassen!! Da für diese metallenen Kreuzzüge auch ein Halt im
hamburger Ballroom eingeplant war, war's natürlich Ehrensache, mit dabei
zu sein und die knapp 90km Anreise in Angriff zu nehmen -- eine Distanz,
die für den inzwischen auch schon recht konzert-erprobten Polokumpel
Nummer Zwei natürlich eh bloß ein kaum zu erwähnender Katzensprung ist,
haha...

 Am
Ballroom angekommen war noch einige Zeit bis es mit der Mucke losgehen
sollte, so dass es erstmal nach nebenan auf 'nen Croque ging, ehe der
Konzertabend dann von den hamburger Urgesteinen Metal Witch
eingeleitet wurden, die einen sympathischen Auftritt hinlegten und mit
ihrem Accept-mäßigen Teutonenstahl zwar nicht unbedingt Innovationspreise
absahnten, wohl aber das Publikum mächtig anstachelten und förmlich zum
Kochen brachten... ich persönlich muss gestehen, dass ich die Band zwar
gut aber nicht völlig überragend finde, die anwesenden Fans schienen da
aber -- vom Lokalpatriotismus gepackt -- deutlich anderer Meinung gewesen
zu sein, denn so oder so muss man Metal Witch attestieren, dass sie an
diesem Abend die meisten Leute vor die Bühne locken und die lautesten und
ausdauerndsten Zugaberufe für sich verbuchen konnten!! Der locker
aufrockenden und nett rüberkommenden Truppe ist's zu gönnen, einigen ihrer
Fans muss ich aber dennoch 'ne kleine Rüge erteilen, denn wie man als
Metalfreak bereits nach dem Opener wieder seine Sachen packen und gehen
kann, obwohl noch Powervice und Sacred Steel anstehen, dass ist mir nun
wirklich ein Rätsel!! Naja, muss ja jeder selber wissen... Metal Witch
boten jedenfalls, wie bereits gesagt, einen guten Einstand und wussten mit
Headbangerhymnen wie "The Curse Of The Wolf" und "Metal Witch" ordentlich
Köpfe zum wippen zu bringen und Stimmung zu verbreiten!!

 Nach
kurzer Umbaupause waren dann die Holländer Powervice dran... diese
Teufelskerle haben ja in den letzten Monaten einen kometenhaften Aufstieg
hingelegt und immer und überall die Finger wund gespielt haben!! So konnte
ich zuvor bereits auf dem Keep It True, dem Headbangers Open Air und dem
Heavy Metal Maniacs zum mitreißenden Sound der fünf Kaasköppe ausrasten,
doch auch beim vierten Mal zeigten sich noch keinerlei
Abnutzungserscheinungen... im Gegenteil, auf der kleinen, engen
Headbangers Ballroom Bühne kamen Powervice supergenial rüber und der Funke
sprang nicht minder feurig über wie auch bei den anderen Gigs dieser
Ausnahmetruppe!! Angepeitscht von einem wie immer völlig ausgeflippten
Ries Doms hinter den Drums bescherte uns die Band einen wahren Mördergig!!
Rogier Stockbroeks war allerbestens bei Stimme und meisterte selbst die
höchsten Screams mit oberster Bravour und das spielfreudige
Klampfengespanne Willem Verbuyst und Selim Lemouchi legte eine ebenso
heiße Sohle auf die Bühnenbretter wie der nicht zu zähmende Monsterbasser
Richard Nijhius!! Im Falle von Powervice haben
wir es
ohne zu übertreiben mit einer der derzeit besten Underground Metal
Formationen weltweit zu tun und der an diesem Abend von ihnen entfachte
Metalstorm war nichts anderes als ein weiterer Beleg auf diese kühne
These!! Songs wie "Nightstalker", "Rockdealer", "Hand Of Glory" oder "End
Is Coming" hätten selbst Kulttruppen wie Maiden, Blitzkrieg oder Jaguar
(von denen man übrigens ein mega-geniales Cover von "Dutch Connecction"
aus dem Ärmel zauberte) kaum besser rüberbringen können!! Das Publikum,
obgleich nicht mehr ganz so zahlreich vor der Bühne vorhanden wie bei
Metal Witch, quittierte dies mit energisch-lauthalsen Zugaberufen, so dass
der quickfidele Fünfer auch gleich noch mal zurück auf die Bretter
gesprungen kam und sich mit einer mächtigen Eigeninterpretation von Black
Sabbath's "Die Young" gebührend und großartig verabschiedete!!

 Als
letztes war dann der Headliner a Start: Sacred Steel!! Um nach dem
gewaltigen Powervice Gig nicht wie ein laues Lüftchen dazustehen, mussten
sich unsere süddeutschen Freunde ordentlich reinknien, doch -- soviel sei
vorweg genommen -- auch sie legten einen absolut fesselnden und kultigen
Auftritt hin, der den krönenden Abschluss eines wirklich tollen Abends
darstellte!! Zuvor hab ich die Band bereits zwei mal live gesehen, doch
dieser Auftritt war mit Sicherheit der beste, den ich von ihnen je gesehen
hab!! Jonas und Kai, die beiden neuen Recken an der Klampfe und am Bass,
brachten ordentlich frischen Wind in die Performance und schienen sich auf
der Bühne wahrlich pudelwohl zu fühlen und auch die alten Hasen in der
Bands, Gerrit, Jens und Matze, standen diesen beiden Wirbelwinden in
nichts nach und legten ebenfalls einer wie der andere einen wirklich
geilen Auftritt hin. Durch die niedrige Bühne und Nähe zum Publikum hatte
der Gig darüber hinaus übrigens auch einen coolen gemütlich-persönlichen
Touch, was der Atmosphäre und Stimmung natürlich nur zu Gute kam... so gab
die Band auf der Bühne wirklich alles und die Fans bangten, von den
genialen True Metal Granaten bis zum Überkochen hochgestachelt, was das
Zeug hielt!! Setlist-technisch gab's einen gelungenen Querschnitt durhc
das gesamte Sacred Steel'sche Schaffen und olle (aber noch immer mächtig
dolle) Kamellen wie "Battel Angel" und "Metal Reigns Supreme" vom Debüt
oder "Wargods Of Metal" und "Carnage Rules The Fields Of Death" vom
Zweitling kamen ebenso zum Einsatz wie spätere Knaller ala "Slaughter
Prophecy" und "Open Wide Thy Gate"!! Und da der ganze Abend ja im Zeichen
des brandneuen Eisens "Hammer Of DestructioN" stand, wurden den Fans eine
gute handvoll Songs von ebendiesem Album natürlich auch nicht
vorenthalten... nachdem zuvor ja auch immer mehr Death Metal Einflüsse
ihren Weg ins Sacred Steel'sche Songwriting gefunden hatten, ging's bei
nagelneuen True Metal Hämmern wie "Impaled By Metal", "Maniacs Of Speed"
oder "Hammer
Of Destruction" wieder voll back to the roots und es regierte purer
US-inspirierter Power Metal im Stile von Wahnsinnsbands ala Omen, Helstar
und Agent Steel!! Hier heulten Gerrit's Sirens Of Metal wieder auf wie zu
besten "Wargods" Zeiten und die Fans waren vollkommen aus dem
Häuschen!! Wie auch schon zuvor bei Powervice, so durften dann auch Sacred
Steel nicht von der Bühne ehe sie auch 'ne amtliche Zugabe zum Besten
gaben und dieser vehement heraus gegrölten Bitte kamen sie auch prompt
nach: "(Empty) Tankard" von den frankfurter Thrashkoholikern Tankard hieß
das Cover, welches uns Sacred Steel zum Abschluss in einer gepfefferten
Version auftischten und mal ehrlich, wie kann man einen solchen Abend
besser ausklingen lassen, als wenn ein ganzer Chor heiserer Kehlen
gemeinsam Textstellen wie "We wanna drink some whiskey, we wanna drink
some beer!!" herausbellt!?


Nachdem der Hammer der Zerstörung
derart gnadenlos niedergedonnert kam, war ich doch ziemlich platt und alle
und da sich die meisten Fans recht zügig auf den Heimweg machten und
demnach eh nicht mehr allzu viel los war, ging es dann auch für mich recht
bald auf in Richtung Heimat. Mit vier Kumpels im Gepäck (von denen zwei
noch mächtig voll waren) wurde der Platz im kleinen Polo zwar ziemlich
eng, aber nachdem noch ein bizarrer, mitternächtlicher Zwischenstopp bei
McDonalds eingelegt wurde, stand dem Heimweg letzten Endes doch nichts
mehr im Wege und so ließen wir Hamburg -- noch immer betäubt von
tonnenweise kultigem Schwermetall -- hinter uns und ab ging's nach Hause
in Richtung Kiel!!

Ach ja, fast hätt' ich's vergessen,
besonderes Lob gebührt den Bands und Veranstaltern auch für die wirklich
fanfreundlichen Preise... bei einem Eintrittspreis von 8 Euro (im
Vorverkauf) und T-Shirt Preisen von 8-12 Euro kann wohl wirklich niemand
meckern, oder!?

Links:
Metal Witch (Band):
www.metalwitch.de
Powervice (Band):
www.powervice.com
Sacred Steel (Band):
www.sacredsteel.de
Heavybangers Ballroom (Venue):
www.headbangers-ballroom.de
by Tobi (14.11.2006)
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