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¬ Bloodrayne 2: Deliverance (Unrated Director's Cut)

Rubrik:
Format: 
Spielzeit: 
Release: 
Vertrieb:  
Genre: 
FSK:
Neuerscheinung
2DVD
99 Minuten (+Bonus)
2007
Visual Entertainment
Western/Horror
Unrated
Regie: Uwe Boll
Producer: Uwe Boll, Dan Clarke, Jonathan Shore & Shawn Williamson
Drehbuch: Christopher Donaldson & Neil Every
Cast: Natassia Malthe (Rayne) ; Zack Ward (Billy the Kid) ; Brendan Fletcher (Muller) ; Mike Dopud (Flintlock Hogan) ; Chris Coppola (Newton Pyles) ; Michael Eklund (The Preacher) ; Jodelle Ferland (Sally) ; Michael Paré (Pat Garret)

Rayne ist wieder zurück!! Gute zwei Jahre nach ihrem ersten Leinwandabenteuer zieht die heiße Halb-Vampirin nun erneut gegen schurkenhafte Blutsauger zu Felde, doch abgesehen von dieser Grundthematik, sowie der Tatsache, dass im Regiestuhl einmal mehr Deutschlands wohl umstrittenster Regisseur, Dr. Uwe Boll, platz genommen hat, ist beim zweiten Teil der Vampirsaga "Bloodrayne" (fast) alles neu.
Während der erste Teil noch ein groß inszenierter, effektgeladener Kinoreißer mit wirklich beeindruckender Cast war, ist der zweite Part eher ein schnell produzierter und dementsprechend ungeschliffener Direct-To-Video Titel, für den man weder auf ein enormes Budget, noch auf wirklich weltbekannte Mimen zurückgreifen konnte.
So hat die Hauptrolle in "Bloodrayne 2: Deliverance" nicht mehr Kristanna Loken ("Terminator 3") inne, sondern stattdessen wird Rayne nun von der aus Norwegen stammenden Natassia Malthe, die bisher eher durch Nebenrollen  (z.B. "Dead Or Alive" oder "Elektra") auf sich aufmerksam machen konnte, verkörpert und auch die übrigen Rollen wie z.B. der Gesetzeshüter Pat Gerret, der Journalist Newton Pyles und der Bösewicht Billy The Kid sind mit Leuten wie Michael Pare, Chris Coppola und Zack Ward weniger schillernd (aber keinesfalls schlechter) besetzt als noch im ersten Teil der "Bloodrayne"-Reihe.
Und auch inhaltlich hat sich einiges getan, denn "Bloodrayne 2: Deliverance" spielt nicht mehr im Rumänien des 18. Jahrhunderts, sondern vielmehr ist der Ort des Geschehens nun der Wilde Westen Amerikas, wo der Vampir Billy The Kid die Herrschaft über das kleine Städtchen Deliverance an sich gerissen und eine Blutsauger-Armee um sich gescharrt hat, die er mit Hilfe der in Kürze einsatzfähigen Eisenbahn über das gesamte Land verteilen will. Und da die verängstigten Einwohner dem Terrorregime des untoten Revolverhelden ziemlich macht- und tatenlos gegenüberstehen, liegt es letztlich an unserer Protagonistin Rayne, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen und Billy's grausamem Treiben Einhalt zu gebieten.
Einhergehend mit dieser geänderten Szenerie hat Regisseur Uwe Boll dem Streifen dann auch gleich ein ganz neues Genre übergestülpt, denn anstelle einer wüsten Blut- und Gemetzelorgie im Fantasy-Gewand bekommen wir nun einen düsteren Mix aus Horrorschocker und Spagetti-Western zu sehen... eine Mischung, wie man sie sicherlich nicht allzu oft vorgesetzt bekommt, wie sie aber doch gar nicht mal schlecht funktioniert.
Gerade das Zusammenspiel zwischen der rohen (Hand-)Kameraführung, den unterkühlten Bildern und dem tollen Soundtrack erzeugt eine sehr rohe und beklemmende Stimmung, die durch die passend gewählten Kulissen und wortkargen Charaktere noch weiter untermalt wird. Denn ganz allgemein gesehen spielt bei "Bloodrayne 2: Deliverance" vor allem das Optische eine wichtige Rolle, wohingegen die Dialoge eher nebensächlich sind und sich oft nur auf knappe Oneliner und trockene Wortgefechte beschränken. 
Aufgelockert wird die so erzeugte, spärlich-düstere Atmosphäre aber immer dann, wenn der kultige Preacher auftaucht, ein von Michael Eklund genial in Szene gesetzter Halsabschneider, der den Leuten unter dem  Deckmantel der Religion den letzten Pfennig aus den Taschen zieht und der mit seinem zynisch-ironischen Auftreten immer für einen Lacher gut ist!! Neben dem von Zack Ward herrlich übertrieben und ungemein unterhaltsam dargestellten Billy The Kid ist der Preacher für mich ganz klar eine der coolsten Figuren des gesamten Films!!
Was die bei "Bloodrayne" beinahe allgegenwärtigen Splatterszenen angeht, so sind solcherlei Aufnahmen im Verlauf des zweiten Teils doch eher rar gesät. Wenn sie jedoch auftreten, dann sind sie eigentlich sehr nett und stimmig umgesetzt, so z.B. wenn Rayne einem Widersacher den Hals mit ihren Schwertern kreuzweise aufschlitzt oder wenn die Bösewichte mit einem altertümlichen Maschinengewehr Schweizer Käse aus ihren Kontrahenten machen.
Den soeben genannten positiven Aspekten stehen aber leider auch ein paar Dinge gegenüber, die ich persönlich nicht so prall fand und die den Film in seinem Gesamtbild doch etwas nach unten ziehen.
Als erstes wäre da die Wahl der Hauptdarstellerin zu nennen, denn während mir Kristanna Loken in der Rolle der Rayne sehr gut gefallen hat, wirkt Natassia Malthe leider über weite Strecken sehr steif, platt und gesichtslos. Weder die innere Zerrissenheit, die Rayne als Mensch auf der einen und Blutsauger auf der anderen Seite plagt, kommt in "Bloodrayne 2: Deliverance" gut zur Geltung, noch schafft es Natassia Malthe, trotz blendenden Aussehens, ihrer Figur einen gewissen Sexappeal zu entlocken. Anstatt die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen, mit ihren Reizen zu spielen und gleichermaßen gefährlich wie unwiderstehlich zu wirken, macht Rayne oft einfach nur einen stumpfen und hölzernen Eindruck. Ganz schlimm ist das z.B. in der Bordellszene, wo sie wirklich kein Stück sexy rüberkommt, sondern höchstens noch als aufgedrehtes Hühnchen durchgeht.
Schade, rein vom Äußeren her gibt Natassia Malthe eine wirkliche gute Rayne ab und auch in den Kampf- und Actionszenen kann sie auftrumpfen, in Punkto Ausstrahlung und Performance hingegen scheint es doch so, als ob die Bürde einer Hauptrolle noch etwas zu stark auf ihren (schmalen) Schultern lastet...
Vielleicht wäre es hier besser gewesen, einfach im Schnitt etwas von Natassia's Szenen zu kürzen und dafür Zack Ward mehr Screentime zu geben, denn der hat mir als Billy The Kid wie gesagt sehr gut gefallen und hätte ruhig noch die eine oder andere zusätzliche Szene haben können.
Ein weiterer Punkt, der meiner Meinung nach etwas unglücklich ausgefallen ist, ist die doch sehr langsame und schleppende Erzählweise des Films. Ok, Uwe Boll hat von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, dass "Bloodrayne 2: Deliverance" als eine Art Hommage an die alten Italowestern von Sergio Leone & Co gedacht ist und in diesen Filmen gibt's ja auch oft Momente, wo eine gefühlte Ewigkeit lang scheinbar gar nichts passiert und sich z.B. zwei Duellanten einfach nur Minuten lang in die Augen starren, ehe einer von beiden dann doch die Spannung bricht und nach seinem Colt greift, dennoch aber hätte ich mir für einen Streifen aus der "Bloodrayne"-Reihe doch ein etwas flotteres Tempo gewünscht.
Gerade die extremen Closeups von den Augen oder der Hand, die zur Knarre greift, sind in "Bloodrayne 2": Deliverance" zwar wirklich toll umgesetzt, leider wurden sie aber auch, genauso wie z.B. die unzähligen Zeitlupen-Sequenzen, bis zum Umfallen durchexerziert, so dass man irgendwann einfach die Nase voll davon hat. Die Idee an sich ist super, die Durchführung auch, nur was die Verwendung solcherlei Stilmittel angeht wäre weniger in diesem Falle doch mehr gewesen.
Davon will ich mir dann aber letztlich die Freude nicht verderben lassen, denn im Großen und Ganzen ist der zweite Teil der "Bloodrayne"-Saga schon ein unterhaltsamer und interessanter Film geworden, an dem Western- und Horrorfans gleichermaßen ihren (kurzweiligen) Spaß haben dürften. "Bloodrayne 2: Deliverance" ist zwar bestimmt nicht Uwe Boll's bester Film bisher, aber weiß Gott auch nicht sein schlechtester und rein objektiv betrachtet muss man einfach sagen, dass der Streifen doch positiv aus der Masse der unzähligen Fantasy- und Horrorfilme herausragt, die tagtäglich den Weg in die Videothekenregale finden oder über den Sci-Fi-Channel flimmern. Wenn ich mir da z.B. einige "Perlen" meiner DVD-Sammlung wie z.B. "Dracula 3000" oder "Skeleton Man" anschaue, dann spielt "Bloodrayne 2: Deliverance" definitiv in einer anderen Liga!!
Lobende Erwähnung sollte abschließend außerdem auch die Verpackung der hier vorliegenden US DVD (ja ja, ich konnte's mal wieder nicht abwarten und hab mir das Teil auch als Import bestellt) finden, denn neben einem fantastischen Cover, einem edlem Pappschuber und jeder Menge Specials wie einem digitalen Comic, einer ganzen Reihe erweiterter, bzw. nicht genutzter Szenen und einem Audiokommentar gibt es als Bonus sogar noch eine zweite DVD dazu, auf der das Computerspiel "Bloodrayne", welches diesem Film als Vorlage diente, als Vollversion vorhanden ist!! Hier bekommt man also wirklich noch einmal Value-For-Money geboten!! Da bleibt dann eigentlich nur noch zu hoffen, dass die deutsche DVD, die ab dem 30.11.2007 in den Läden steht, ähnlich toll aufgemacht sein wird.

Bonus Material: Regie-Audiokommentar ; Extended Scenes ; Deleted Scenes ; Interview mit Director und Cast ; Comicbook (mit Panel-Zoomfunktion) ; Postal-Preview ; Bloodrayne PC-Game (auf Disc 2)
Homepage: www.bloodrayne-themovie.com (Film) ; www.boll-kg.de (Produzent)

70% by Tobi (10.11.2007)

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