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¬ Hatchet

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Genre: 
FSK:
Neuerscheinung
DVD
80 Minuten
2006
Sunfilm / Tiberius
Horror/Gore/Comedy
18
Regie: Adam Green
Producer: Scott Altomare, Sarah Elbert, Cory Neal, etc
Drehbuch: Adam Green
Cast: Joel Moore (Ben) ; Tamara Feldman (Marybeth) ; Deon Richmond (Marcus) ; Kane Hodder (Victor Crowley) ; Mercedes McNab (Misty) ; Parry Shen (Shawn) ; Joel Murray (Shapiro) ; Joleigh Fioreavanti (Jenna) ; Richard Riehle (Mr. Permatteo) ; Patrika Darbo (Mrs. Permatteo)

Ich muss ja gestehen, dass ich anfangs überhaupt keinen Bock hatte, mir den allseits gepriesenen Horrorslasher "Hatchet" anzugucken. Denn weshalb auch immer bin ich irgendwie die ganze Zeit davon ausgegangen, dass es sich bei dem Streifen um einen weiteren Vertreter dieser neuen Flut an extremen Folterfilmchen im Stile von "Saw", "Hostel" oder "Wolf Creek" handelt und mit dieser Art von Filmen kann ich nun wirklich nicht viel anfangen.
Nachdem mir dann aber doch von vielen Leute nahe gelegt wurde, dass "Hatchet" sich wirklich anzuschauen lohnt, hab ich mir irgendwann doch die DVD gekauft. Und zu meiner positiven Überraschung waren die anfänglichen Bedenken meinerseits so dermaßen unbegründet, dass ich mich im Nachhinein wirklich gefragt hab, wie ich auf solcherlei dämliche Gedanken überhaupt kommen konnte.
Denn wenn "Hatchet" mit einer Art von Film nun einmal gar nichts gemeinsam hat, dann sind es die eingangs erwähnten Brutalo-Orgien.
OK, zugegeben, das Blut fließt auch hier literweise aus den durchtrennten Hälsen und abgetrennten Gliedmaßen der (meist jugendlichen) Opfer, doch während bei Filmen wie "Saw" und "Hostel" einfach bloß stumpf versucht wird, Extreme auszuloten und immer noch extremere und ekeligere Gewaltdarstellungen auf die Leinwand zu bringen, geht "Hatchet" an die ganze Sache mit einem sympathischen Augenzwinkern heran und nimmt sich selbst zu keiner Sekunde zu ernst.
Ganz in der Tradition alter Kultslasher wie "Nightmare On Elm's Street", "Friday The 13th", "Muttertag" oder "Don't Scream... Die!!", wird hier das Hauptaugenmerk voll und ganz auf spaßige Unterhaltung gesetzt und somit bekommen wir im Verlauf der knappen 80 Minuten Spielzeit jede Menge lustige Gags, entblößte Möpse und comicartige Goreeffekte zu sehen.
So staunen die Mitglieder einer bunt zusammengewürfelten Touristengruppe nicht schlecht, als sich ihr Gruppenführer, der sie eigentlich im Zuge einer gruseligen Abenteuerbootstour sicher durch die nächtlichen Sümpfe von New Orleans schippern sollte, als kompletter Volltrottel entpuppt, der bei der erstbesten Gelegenheit seinen Kahn auf ein Riff setzt und im kühlen Nass versenkt.
Und als wenn es nicht schon schlimm genug wär, des Nachts im kalten Schlick und Morast festzusitzen, so machen die armen Männlein und Weiblein auch schon bald Bekanntschaft mit Victor Crowley, einem riesengroßen, grässlich entstellten Mutanten, der seit Jahren zurückgezogen in den Sümpfen lebt und dem es sichtlich Spaß zu machen scheint, seine blitzend scharfe Axt zu schwingen und die Eindringlinge nach allen Regeln der Kunst zu zersäbeln.
Damit wär dann in Punkto Story eigentlich auch so schon alles gesagt, denn viel mehr passiert bei "Hatchet" im Großen und Ganzen wirklich nicht. Klar, solch einen (oder zumindest einen ähnlichen) Plot hat jeder Horror-Fan schon x-mal gesehen und wenn man ehrlich ist, dann kommt "Hatchet" eigentlich kaum mit einer nennenswerten innovativen Idee oder Neuerung aus dem Quark, doch gerade hierin liegt meiner Meinung nach auch die große Stärke des Streifens.
Anstatt auf Biegen und Brechen neue Standards setzen zu wollen und sich dabei gehörig in die Nesseln zu setzen, besinnt sich der Regisseur und Drehbuchautor Adam Green bei seinem zweiten Featurefilm lieber auf Altbewährtes und schafft so einen völlig kultigen Fun-Streifen, der seine Frische, Leichtigkeit und Unverbrauchtheit gerade daraus schöpft, dass er entgegen des momentanen Trends einfach total oldschool ist und einen herrlich angestaubten Charme versprüht.
Von der zeigefreudigen und nicht wirklich hellen Blondine über den aufgedrehten Asiaten und den notgeilen Mit-Vierziger bis hin zum nerdig-unsicheren Antihelden gibt's bei "Hatchet" ein Wiedersehen mit so ziemlich jedem Stereotyp des 80er Horrors und auch der Bösewicht kommt herrlich stimmig daher und erinnert mit seinem klobigen Aussehen ein wenig an solch kultige Filmmonster wie den Toxic Avenger oder den Castle Freak.
Des Weiteren sind auch die wunderbar übertriebenen Goreeffekte super gemacht, die zahlreich eingestreuten Gags und dummen Sprüche treffen voll ins Schwarze und die tollen Sumpf-Kulissen tragen ebenfalls ihren Teil zur Stimmung und Atmosphäre von "Hatchet" bei, ebenso wie die Gasteauftritte von Genre-Ikonen wie Robert "Freddy Krueger" Englund, Tony "Candyman" Todd und Kane "Jason Vorhees" Hodder.
Wenn ich es mir recht überlege, dann gibt es an diesem Film gerade für einen bekennenden B-Movie- und 80er Horror-Fan wie mich eigentlich nicht das Geringste auszusetzen. Hier merkt man vom Vorspann bis zu den Credits, dass "Hatchet" wahrlich von Fans für Fans gemacht wurde und wer auch immer ein Herz für überzogene, spaßige Splattercomedy hat, der wird bei diesem super Streifen garantiert voll und ganz auf seine Kosten kommen!!
Ob "Hatchet" wirklich das Zeug zum unvergessenen Genre-Klassiker hat, dass wird sich sicherlich erst in einigen Jahren zeigen, bis mich der Zahn der Zeit eines besseren belehrt, werde ich diese Frage einfach schon mal ganz feist mit einem lauten "Ja!" beantworten.
Von daher kann ich euch dann auch nur anraten, diesen Film alsbald in die heimische Splattersammlung aufzunehmen, denn allerspätestens wenn das nächste Mal ein paar Kumpels mit 'nem Sixpack Bier und zwei Tüten Chips an eurer Tür klingeln und die Frage ansteht, welcher Streifen denn heut Abend über die Mattscheibe flimmert, wird "Hatchet" für euch garantiert Gold wert sein!!

Bonus Material: Trailer
Homepage: www.hatchetmovie.com (Film)

90% by Tobi (13.12.2007)

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